Die Texte
auf der Panamaconsulta-Seite sind erkennbar von (einem?)
Deutschen verfasst, enthalten aber viele Rechtschreib- und
Stilfehler. Vom augenscheinlichen Bildungsniveau her geringfügig besser
als das des Herrn Elders, aber dennoch bestenfalls mittelmässig.
Die Angaben über die Gesetzgebung Panamas und
Einwanderungsbedingungen sind teilweise falsch, natürlich
stets in Richtung auf eine Übertreibung der Möglichkeiten Panamas als Steuer- und
sonstiges Paradies.
U.a. werden
auch extrem günstige Kredite ("3,9%, keine Auskunft aus
Europa erforderlich") ab 100.000 USD angeboten.
Man darf vermuten, dass solche Kredite in Wahrheit gar nicht
verfügbar sind (Banken verlangen in Panama deutlich über 5%
und selbstverständlich Sicherheiten und jede Menge an Auskünften, sie sind
sehr konservativ), sondern dass nicht
unbeträchtliche "Vermittlungsgebühren" im Voraus zu zahlen
sind, wenn man einen solchen Kredit erhalten möchte. Dies ist ein beliebtes Spiel aus der Welt des Herrn
Elders und seiner Freunde (s.a. hier).
Panamaconsulta
bietet unter Firmenkredite
auch gleich ein Beispiel an. Ein Kredit von einer Million USD
bedingt
34.000 USD an "Disagio",
"Bankenprovisionen", "Provision Panama
Consulta" und "sonstigen Ausgaben".
Bei einem
angebotenen Festzins (!) von nur 3,9% über 22 Jahre
inkl. 2 tilgungsfreien Jahren wäre das durchaus interessant ..... wenn
dieser Kredit jemals ausgezahlt würde. Aber wetten, dass die
"Provisionen" etc. nicht etwa von der Kreditsumme
abgezogen werden, sondern vorab fällig sind? Und was passiert
danach?
Wir befinden uns gerade in einer Niedrigzinsphase,
aber die wird keine 22 Jahre dauern. Wir kennen keine Bank,
die einen so niedrigen Festzins
über 22 Jahre zu garantieren würde.
Und: Welche Bank vergibt in Panama überhaupt Kredite für
weniger als 4%?
Oder noch anders gefragt: Für wie dumm hält "Panamaconsulta"
seine potenziellen Klienten?
Dass die
panamaischen Banken sehr konservativ sind, gibt Panamaconsulta
allerdings unter "Geldanlagen"
sogar als Vorzug an:
"Über die letzte
Kriese konnte man hier nur
Lächeln, da unsere Banker keine Pokerspieler
sind."
(Rechtschreibung so im Original)
Im
gleichen Artikel wird dann auch behauptet
"Ihre hier angelegten Gelder sind sicher und werden, je nach Anlagehöhe, entsprechend solide - etwa 5-7% -
verzinst."
Wie machen die Banken das nur, sie zahlen 5-7% für Einlagen
und verlangen weniger als 4% für Kredite?
Offenbar ist dies das Wunder der Geldvermehrung aus dem Nichts,
denn es genügt einfache Grundschularithmetik um festzstellen,
dass dies ein Zuschussgeschäft für den Kreditgeber wäre.
Oder ist jemand von Panamaconsulta so großzüg, Geld aus
eigener Tasche draufzulegen?
Wie
schon an anderer
Stelle angemerkt: Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr
zu sein, dann ist es in der Regel auch nicht wahr.
Oder, wie es einmal in einem englischsprachigen Forum ausgedrückt
wurde:
"If
it is too good to be true then you have arrived in Panama!"
Und beim
Transfer ist Panamaconsulta dann auch behilflich, wie man auf
der gleichen Seite lesen kann:
"Wir suchen für Sie die optimale Anlage und bereiten alles perfekt für Sie vor. Sie können Ihre Anlage per Bank transferieren,
oder im Aktenkoffer mitbringen (15.000 Dollar pro Person). Gern sind wir Ihnen beim Transport
behilflich."
Die passen bestimmt gut auf, dass nichts verloren geht.
Übrigens,
woher stammt die Zahl "15.000" USD? Mitbringen
kann man so viel man will, allerdings muss der Betrag beim
Zoll deklariert werden, soweit die Gesamtsumme 10.000 USD
überschreitet. Aber mit solch relativ kleinen Beträgen ist
nicht viel anzufangen, wenn man ernsthaft
"steuerfrei" investieren will. Was soll's also?
Übrigens
sind Gewinne aus Anlagen in Panama keineswegs steuerfrei, so
sie denn überhaupt entstehen. Da Panama kein
Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland hat, wären solche
Renditen sogar in beiden Ländern steuerpflichtig.
Solche "Schlampereien" (oder fehlende Sachkenntnis
oder bewusste Falschinformation, was auch immer) findet man
reichlich auf den Webseiten dieser "Beratungsfirma".
Steuerfrei sind in Panama nur Einkünfte, die nicht in
Panama erzielt werden.
Die
Empfehlung, Geld "im Koffer" mitzubringen zielt wohl
eher auf etwas anderes ab.
Wer wird schon bei der Polizei eine Anzeige erstatten, wenn
ihm schwarz ins Land gebrachtes Geld "abhanden"
kommt? Er würde nicht nur sein Geld kaum wieder sehen,
sondern obendrein noch wegen Gesetzesverstoßes im
panamaischen Gefängnis landen.
Es ist bekanntermaßen keineswegs sicher, dass das deklarierte
oder geschmuggelte Geld sehr viel weiter als bis zum Flughafen
kommt. Laut Wikileaks schrieb die US-Botschafterin in einem Kabel
über die Risiken bei der Bargeldeinfuhr über Tocumen:
"CFZ businessmen have related to
embassy officers instances in which travelers who declare
large amounts of cash are robbed after departing Tocumen - the
robbers having been tipped off by corrupt customs officials."
Geschmuggeltes Geld wird
ohnehin beschlagnahmt, wenn es entdeckt wird. Und wegen der
Geldwäscheskandale in Panama im Zusammenhang mit dem
Drogengeschäft Kolumbien-USA hat der panamaische Zoll
speziell auf den Geruch von Geld trainierte Hundeeinheiten. La
Prensa berichtete am 9.3.2011,
dass der Zoll im Jahre 2010 mehr als 4,6 Millionen USD an
nicht deklariertem Bargeld konfisziert hat.
"Non olet" (Geld stinkt nicht) gilt für die
Zollhunde nicht.
Bei
den bereits gesehenen seltsamen Zahlenspielereien verwundert
es dann auch nicht, dass "Panamaconsulta" unter "Investionen"
behauptet: "Die Rendite bei
Investitionen in Lateinamerika liegt, je nach Investitionshöhe
und Projekt, zwischen 20 und 35%. Dazu kommen mitunter sehr
interessante Wechselkursgewinne, die über 20% liegen können,
wenn man etwas Zeit und Risikobereitschaft mitbringt."
Tatsächlich?
Wie kommt es dann, dass reihenweise Immobilienspekulanten, die
in Panama City Appartments in noch zu bauenden Wolkenkratzer
zu Preisen in ebenso luftigen Höhen gekauft hatten, diese
Immobilien nach der internationalen Finanzkrise jetzt unter
Einkaufspreis (und immer noch zu teuer) abzustoßen versuchen?
Ganz so leicht ist es offenbar in "Lateinamerika" auch
nicht, Renditen von 20 und 35% zu erzielen, sonst wären
diese Länder nicht so arm. Renditen
sind schliesslich nicht einmalige Verkaufsgewinne aus einer
spekulativen Anlage, sondern laufende Kapitalrückflüsse. Wo,
bitte schön, gibt es die in solcher Höhe und womöglich ohne
eigenen kontinuierlichen Arbeitseinsatz, nur aus einer
passiven Anlage?
Wenn es so einfach wäre, Millionenkredite zu sagenhaft
niedrigen 3,9% Zinsen ohne "Auskünfte aus Europa"
und ohne Sicherheiten von den panamaischen Banken zu bekommen
und damit 20 bis 35% Rendite zu erzielen, warum gibt sich
"Panamaconsulta" dann so viel Mühe mit der Werbung,
um dies für andere zu managen? Warum machen sie es nicht
einfach selbst und halten sich lieber die Konkurrenz vom
Leibe?
Es ist wohl doch eher so, dass sich die Leute hinter
Panamaconsulta mehr davon versprechen, an das Geld ihrer
"Mandanten" zu kommen, als ihre Rezepte selbst
anzuwenden.
Wer
ist "Panama Consulta"?
Nachdem
wir nun sehr viele Ähnlichkeiten und augenscheinliche
Zusammenhänge in Auftreten, Aktivitäten und sogar
Wohnort/Sitz zwischen dem wegen Betruges verurteilten Herbert
Elders alias "Ramiro Arena" alias "Dr.
H.Heldas" und der angeblichen "Panama Consulta
S.A." haben feststellen können, interessiert natürlich
die Frage "wer steht hinter Panamá Consulta S.A.?",
nachdem Herbert Elders ja inzwischen wieder einsitzt und somit
zumindest nicht persönlich in Frage kommt.
Das
Impressum
der Webseite gibt an:
Panamá
Consulta S.A.
Investitionen – Firmengründungen - Immobilien
Notariats- und Rechtsanwaltskanzlei – Büroservice
Firmenkreditierungen - Übersetzungsbüro
Sitz: República de Panamá
Vorstand: Leonardo Hidalgo-Herrera
Carretera Panamericana 18
La Chorrera-Panamá
Mail:
info@panamaconsulta.com |
Da es in Panama keine
Postadressen mit Hausnummern gibt, ist eine Adressangabe wie
"Carretera
Panamericana 18"
sinnlos und völlig unbrauchbar zum Auffinden eines Hauses. Die
"Carretera Panamericana" ist die Überlandstrasse,
die ganz Panama fast über seine gesamte Länge durchzieht.
Sie hat keine Hausnummern.
M.a.W. diese Adresse ist ganz offenbar falsch.
Auch eine Festnetztelefonnummer, die u.U. eine
Lokalisierung ermöglichen würde, fehlt.
Die
Bezeichnung "S.A." bedeutet Sociedad Anónima oder
Anonyme Gesellschaft. Dies sind i.d.R. Aktiengesellschaften,
deren Aktionäre oder Teilhaber bezw. Besitzer in Panama ihre
Identität nicht preisgeben müssen. Wohl aber müssen solche
Gesellschaften mit Sitz in Panama im öffentlichen
Handelsregister Panamas mit den Namen des Geschäftsführers,
des Schatzmeisters, des Sekretärs und dreier Direktoren
registriert werden. Oft werden diese Funktionen formal von
dafür bezahlten Personen wahrgenommen, die ansonsten nichts
mit den Geschäften der Gesellschaft zu tun haben. Häufig
stellt der Rechtsanwalt, der bei der Gründung der
Gesellschaft tätig war, nicht nur den erforderlichen
"Agente Residente", sondern auch die erforderlichen
"Strohleute", um die Identität der Eigentümer
abzuschirmen. Soviel zum Allgemeinen.
Im
Besonderen stellt man allerdings bei einer Suche im Öffentlichen
Register Panamas sehr schnell fest, dass eine "Panama
Consulta S.A." dort gar nicht registriert ist. Es sind in
Panama 10 Gesellschaften registriert, deren Name mit
"Panama" beginnt. Darunter sind zwei, deren Name mit
"panama consulta" beginnt, jedoch nicht damit
identisch ist.
Offenbar
hat jedoch, abgesehen vom unterschiedlichen Namen, keine
dieser Gesellschaften etwas mit der angeblichen "Panamá
Consulta S.A."
mit "Sitz in Panama" etwas zu tun.
Keines der Vorstands- oder Gründungsmitglieder oder des
"agente residente" dieser Gesellschaften hat den im
Impressum angegebenen oder einen deutschen Namen, obwohl
hinter der "Panama Consulta" ganz eindeutig Deutsche
stehen.
Wenn
schon die zahlreichen zuvor erwähnten Ungenauigkeiten und
ausgesprochenen Falschinformationen zusammen mit den
unwahrscheinlichen bis unmöglichen wirtschaftlichen und
finanziellen Versprechungen im Stile des Herbert Elders viele
rote Warnlämpchen haben angehen lassen, so ist die falsche
Angabe über den angeblichen "Sitz" der "Gesellschaft"
in "Panama"
ein weiteres Warnsignal.
Es
gibt keine in Panama registrierte Gesellschaft "Panamá
Consulta S.A." mit Sitz in Panama.
Panama
Consulta ist allerdings nicht die einzige angeblich in Panama
registrierte, in Wahrheit aber nicht existierende S.A. ohne
Adresse und nachprüfbaren Namen der Verantwortlichen, die
übers Internet an das Geld Unbedarfter zu kommen versucht.
Der
gleiche angebliche Herr Leonardo Hidalgo-Herrera firmiert auch
als "Vorstand" einer "Consulta
Caribe S.A.
", die ebenfalls angeblich an der Carretera
Panamericana, diesmal an der Nummer 75 ihren Sitz haben soll.
Natürlich ist auch dies eine fiktive Adresse und natürlich
ist auch keine "Consulta Caribe S.A." in Panama
registriert. Die Texte auf den Webseiten der "Consulta
Caribe S.A." sind, wie kaum anders zu erwarten,
überwiegend getreue Kopien der entsprechenden Seiten der
"Panama Consulta". Oder umgekehrt.
Ein anderes Beispiel ist "Profit
Club S.A., Panama",
die entgegen eigenen Angaben ebenfalls NICHT in Panama registriert ist,
keine Adresse oder Namen Verantwortlicher auf der Webseite
nennt und obendrein den Namen des Eigentümers der Webseite
hinter einer Anonymisierungsgesellschaft
verbirgt. Wer solchen Leuten Geld anvertraut ist selbst
schuld.
Eine
Whois-Suche
nach dem Eigentümer der Internet-Domain
"panamaconsulta.com" ergibt, dass diese seit
dem 28.12.2010 für einen gewissen Ronald Schweiner, cra 28 #
56-60 Barranquilla, Colombia (tel.nr. +57.53637626)
registriert ist.
Die
Spur nach Kolumbien ist keine große Überraschung, nachdem
die Suche im Öffentlichen Register Panamas ergebnislos war.
Schon im Zusammenhang mit unseren Veröffentlichungen über
Elders hatten wir Hinweise auf die Stadt Barranquilla in
Kolumbien erhalten. Nun taucht diese Verbindung erneut auf.
Allerdings ist "Panama Consulta" auch nicht
in Kolumbien registriert.
Herr
Schweiner ist Chef oder Mitarbeiter der Firma "webysistemas"
mit der Webseite http://www.webysistemas.com/
.
Während
dies allein noch nicht beweist, dass Herr Schweiner auch direkt
für die Inhalte der Seite "panamaconsulta.com"
verantwortlich ist oder gar hinter der angeblichen "Panama
Consulta S.A." steht, so ist es doch ein weiterer Hinweis
auf Zusammenhänge. Immerhin deckt er mit seinem Namen - falls
er nicht sogar selbst involviert ist - den wahren Eigentümer der
Webseite ab und verhindert so die Aufdeckung der
Urheberschaft. Er leistet somit einer offenbar betrügerischen
Organisation Beihilfe bei ihren Aktivitäten.
(Anmerkung 09/2011:
Möglicherweise hat den Herrschaften die Nennung eines konkreten
Namens einer auffindbaren Person nicht gefallen. Die Webseite ist
nun unter dem Namen panamaconsulta in Barranquilla, Colombia ohne
Strassenadresse und Telefonnummer registriert, die Homepage enthält
nur den Hinweis, sie würde "neu
gestaltet")
Interessanterweise
findet man beim Googeln seiner Telefonnummer
+57.53637626
auch die Webseite der Gomopa,
die am Samstag, 21. November 2009, 13:32 unter der Rubrik
"Finanznachrichten ->Betrug ->Dubios"
folgendes veröffentlicht:
Rechtsanwalt Dr. Leonardo
Hernández-Cortés, Panama
Carretera Interamericana 75
David-Panamá
Kredite
Sie haben die Möglichkeit, über unsere
Finanzierungsgesellschaft, Kredite für Ihr Vorhaben
bei internationalen Banken, Fonds und Finanzierern
sowie Privatinvestoren über unsere Repräsentanzen
in Belize, Ecuador, den niederländischen Antillen,
Virgin Islands, Kolumbien und Singapore zu
beantragen.
Das vermitteln wir für Sie, wir selbst gewähren
keine Kredite. Wichtig sind grundsätzlich für die
Erlangung ...
|
Um
weitere Details des zitierten Beitrags zu sehen, muss man bei
Gomopa zahlendes Mitglied sein. Es ist zu vermuten, dass die
genannte Telefonnummer in dem Beitrag enthalten ist.
Gomopa sagt über die eigenen Ziele, dass man versuche "durch
aktive Aufklärung und permanente Transparenz nachhaltig zur
Betrugsprävention in Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen."
Allerdings ist diese Prävention recht fraglich, wenn
man nicht unbeträchtliche Jahresbeiträge zahlen muss, um die
Informationen zu lesen, die anscheinend von anderen
Mitgliedern kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Es geht
dort wohl doch eher um das Abkassieren von Gebühren, wobei
man über Umfang und Qualität der dafür zu erhaltenden
Informationen nur auf Vermutungen angewiesen ist. Das hat mit
Transparenz nichts zu tun und die Behauptung einer
"nachaltigen" Betrugsprävention ist da nur
lächerlich.
Immerhin ist der
genannte Zusammenhang zwischen der Telefonnummer des Herrn
Schweiner mit verschiedenen fragwürdigen und offenbar
illegalen Finanzgeschäften in Panama bemerkenswert.
Wieder
haben wir hier eine zur Identifikation unbrauchbare Adresse an
der Carretera Interamericana (auch Panamericana genannt),
einen angeblich panamaischen "Rechtsanwalt", der weder in der Liste
panamischer Anwälte noch sonstwo im Internet zu finden ist
und der seltsamerweise auf deutsch (!) Finanzierungsangebote
macht. In Panama kann man schon zufrieden
sein, wenn ein Anwalt gut english spricht, deutschsprachige
Anwälte gibt es praktisch nicht.
Mag
sein, dass Schweinert nur die Webseiten dieser Leute erstellt,
das ist im Prinzip ein rein technischer Vorgang. Aber es ist
schon verwunderlich, wenn sein Name (bezw. seine
Telefonnummer) gerade in solchen Zusammenhägen immer wieder
auftaucht. Offenbar bestehen also rege Geschäftsbeziehungen
zwischen ihm und diesen "Spezialisten".
Nach
dem "Geschäftsbereich" (angebliche
Kreditvermittlung und Anlageberatung), der Methodik
(Behauptung einer nicht existierenden Panama S.A. mit
unauffindbarer Adresse, vorgeschobene panamaische
Verantwortliche, falsche Namen und anonymisierte Webseiten),
dem Stil (mangelhafte deutsche Grammatik und Rechtschreibung)
und den immer wieder auftauchenden Verbindungen nach Kolumbien
scheinen hier stets die gleichen Leute tätig zu sein.
Zumindest scheint es sich um eine Gruppe miteinander
vernetzter Betrüger zu handeln, die die Adressen möglicher
Opfer untereinander austauschen, auch wenn eines der
Mitglieder für eine Weile hinter Gittern verschwindet.
Das
Handwerkszeug, um solche Betrugsversuche aufzudecken und
abzublocken, steht im Prinzip jedem zur Verfügung:
- gesundes
Misstrauen gegenüber Verprechungen von ungewöhnlich
günstigen Krediten oder ungewöhnlich hoch rentierlichen
Geldanlagen, besonders wenn es sich um unbekannte
"Firmen" im fernen Ausland handelt. Je höher
die Renditeversprechung, um so höher das Risiko.
- Internetsuche
nach den genannten Namen und Firmen. Taucht gar nichts
auf, Hände weg. Tauchen zweifelhafte Referenzen oder
Verdachtsmomente auf, erst recht Hände weg.
- Bei
angeblichen Gesellchaften ohne nachprüfbare Namen der
Verantwortlichen und ohne nachprüfbare Adressen besteht
eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich um nicht
existierende Gesellschaften handelt. Haftung,
Strafverfolgung und Regressansprüche sind da praktisch
ausgeschlossen.
Jedes Land hat Handelregister oder sonstige nachprüfbare
öffentliche Register, die man oft über das Internet
einsehen kann. Aber selbst hinter registrierten
Gesellschaften können sich natürlich betrügerische oder illegale
Aktivitäten verbergen.
Auch der Eintrag einer Gesellschaft im öffentlichen
Register ist keine Garantie gegen unlautere Absichten, wie wir
schon gezeigt
haben und in einem weiteren Artikel zum Thema
"Abzocke" noch zeigen werden. In diesem
Zusammenhang sollten die folgenden Absätze besonders
berücksichtigt werden.
- Grundsätzlich keinen Privatpersonen oder
unbekannten Firmen grössere Geldbeträge zur "Investition"
anvertrauen, erst recht nicht im Ausland, wo Sie kaum
Möglichkeiten haben, Ihre Rechte geltend zu machen. Selbst
"Verträge" sind keine ausreichende Absicherung. Ist das Geld erst
mal weg, ist oft das Einklagen des Vertrages noch teuerer als der
Verlust selbst. Selbst Rechtsanwälten kann man in Panama und
anderen lateinamerikanischen
Ländern nicht ohne weiteres trauen. Unter
ihnen befinden sich viele schlecht
ausgebildete "Krauter" mit nicht selten unsicheren moralischen und professionellen
Grundsätzen, die in erster Linie auf
die Abzocke ihrer Klienten (besonders
ausländischer) aus sind. Ich habe das persönlich erlebt und lese es
immer wieder in den Auswandererforen in Panama.
- Werbung für günstige Kredite durch obskure Personen oder "Firmen" zielt fast immer
in erster Linie auf Provisionen oder "Gebühren" für letztendlich
gar nicht gewährte Kredite ab. Für Bankkredite brauchen Sie keine
privaten Vermittler, die entweder die Kosten erhöhen oder gar
überhaupt nur Vorabgebühren abzocken, ohne jemals den
versprochenen Kredit zu beschaffen. Niemand vergibt hohe Kredite
zu unter Marktzinsen liegenden Sätzen, ohne dass dabei ein
verborgener Haken vorhanden ist. Siehe ein Beispiel hier
.
- Angebote im Internet, Geld vor "der Steuer"
oder Gläubigern "in Sicherheit"
zu bringen, sind nicht nur illegal, sondern
bringen ein hohes Risiko mit sich,
von den "Rettern" um mehr betrogen zu werden, als
was Sie dem Fiskus schulden. Das war ja auch das Prinzip
von Elders "Mallorca Connection". Und die Schulden bleiben letztendlich
weiter bestehen oder steigen sogar infolge des Betrugsversuchs.
Die Abzocker und Betrüger suchen gerade nach solchen Opfern, die illegale
Handlungen zu begehen bereit sind oder schon begangen
haben. Das gibt ihnen einen größeren Schutz vor
Strafanzeigen.